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Dienstag, 02 Juni 2020 10:40

Corona & Umgang mit mir selbst?!

Die Schönheit von Stirnfalten, oder: Über das Bemühen, in Zeiten von Corona gut mit sich selbst klar zu kommen.

Corona bringt so einige interessante Effekte mit sich. Einer davon ist, dass wir uns ständig „Gesundheit“ wünschen. Freunden und unserer Familie sagen wir „Bleibt gesund!“ und sogar in offiziellen E-Mails lautet die Verabschiedung „Freundliche Grüße und bleiben Sie gesund!“. Spannend, dass uns plötzlich wieder bewusst ist, wie wichtig unsere Gesundheit ist.

Doch obwohl wir u.a. verstärkte Hygieneregeln einhalten und uns ständig darum sorgen nicht krank zu werden, achten wir nicht so wirklich auf unsere Gesundheit. Denn wir dürfen nur wenige Menschen körperlich berühren. Einem Menschen näher als eineinhalb Meter zu kommen ist plötzlich eine potenzielle Gefahr. Ein Lächeln wird nur noch über unsere Augen übertragen. Stirnfalten bekommen eine neue Bedeutung und sind inzwischen Kommunikationsmedium und nicht mehr Altersanzeichen. Wir sitzen zuhause und müssen uns selbst motivieren zu arbeiten und unsere To-dos auf die Reihe zu bekommen. Bei den einen klappt das sehr gut, bei den anderen so gar nicht. Manche haben große Angst, ihren Job zu verlieren oder ihr eigenes Unternehmen. Alles was sie sich aufgebaut haben wankt plötzlich. Psychische Krankheiten wie Angststörungen können aufkommen oder sich deutlich verschlimmern. Menschen haben Angst davor, trotz Beschwerden in die Arztpraxis oder in die Notaufnahme zu gehen.

Eigentlich gibt es in dieser Zeit nichts Wichtigeres als sich um sich selbst zu kümmern. Wenn das mal so einfach wäre. Haben wir das eigentlich mal gelernt und wie geht das überhaupt?

Wir bekommen als Einzige den ganzen Tag unsere eigenen Gedanken mit und kämpfen gegen einige Gedanken an, mit denen wir uns fertig machen. Weil wir zu wenig getan haben, Dinge nicht so auf die Reihe kriegen, Angst vor der Zukunft haben, überfordert von den Nachrichten sind. Dann müssen wir uns selbst daran erinnern, dass wir nicht immer gut drauf sein müssen. Und die anderen um uns herum auch nicht. Aber ein kurzer Anruf oder eine „Wie geht`s dir?“-Nachricht tun gut. Zuhören. Geduld haben. Aushalten, dass es nicht so einfach ist. Und sich erlauben, eigenständig zu denken.

Du darfst dir eine eigene Meinung zu den aktuellen Entwicklungen und Entscheidungen rund um Corona bilden und mit anderen darüber diskutieren. Du darfst Hoffnung haben. Und dir eine Heiße Schokolade gönnen. Mit Sahne und ohne schlechtes Gewissen. Du darfst dich massiv darüber freuen, zwei Minuten Sport gemacht zu haben. Weil ein Anfang richtig gut ist! Du darfst raus gehen und die Sonnenstrahlen genießen (oder dir vorstellen, wie sich Sonnenstrahlen anfühlen, wenn der Norden mal wieder grau erscheint). Du darfst ganz ehrlich sein. Zuerst zu dir selbst und dann zu anderen. Eine „Na, auch einen dummen Start in die Woche gehabt?“-Nachricht zaubert dem ein oder anderen vielleicht ein Lächeln ins Gesicht. Oder eins der lustigen YouTube-Videos, bei denen zuerst der Blick auf eine sportlich aktive Person gerichtet ist, bis die Kameraführung zeigt, dass das doch nur der Laptopbildschirm war.

Sich selbst nicht so ernst nehmen. Und dann doch wieder. Das ist die Kunst.

Clara Plochberger

Sie studierte "Prävention und Gesundheitsförderung" und arbeitet nun bei uns im Fachbereich Bildung. In einem weiteren Blogpost gibt Clara dann konkrete Gesundheitstipps. Stay tuned!

Pastor Alexander Görke

Diözesanjugendseelsorger Alexander Görke

Diözesanjugendseelsorger

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